MRW 2021: Stadtrallye Que(e)r durch Tübingen

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Von Gastreporterin Monja Stolz

Als ich mich durch die Veranstaltungen der diesjährigen Menschenrechtswoche klicke, stoße ich auf Folgendes: „Stadtrallye Que(e)r durch Tübingen“. Es handelt sich um eine Smartphone-geleitete Stadtrallye zum Thema Rechte und Diskriminierung von queeren Menschen, die in Kooperation mit der Gruppe HER*e & Queer entstanden ist. Das macht mich neugierig. Nicht noch eine Veranstaltung vor dem Laptop verbringen zu müssen, finde ich super. Dabei noch etwas über LSBTIQ* zu erfahren, finde ich noch besser! Also schnappe ich mir eine Freundin und los geht’s. 

Ja, ich habe gedacht, dass ich mich auskenne mit LSBT*IQA+, aber schon bei der ersten Frage der Rallye komme ich ins Schwitzen. Wofür stehen eigentlich die Buchstaben und Zeichen in LSBT*IQA+ und was bedeutet queer? Zusammen können wir die Bedeutungen in unseren Gehirnen zusammenkratzen, aber eine Glanzleistung ist das nicht. Glücklicherweise führt uns die erste Station zur Stadtbibliothek – dort haben wir die Möglichkeit, unser Wissen noch ein wenig aufzufrischen.

Und weiter geht’s! Die zweite Station soll uns zu einer Trans*Beratung führen. Dort finden Menschen, die Fragen rund um Trans-Themen haben, eine*n Ansprechpartner*in. Ich dachte, ich kenne mich in Tübingen gut aus, aber davon habe ich noch nie etwas gehört. Schließlich werden wir in der Herrenberger Straße fündig. Ganz in der Nähe befindet sich auch die ehemalige ‚Palette‘ – die erste Kneipe für queere Menschen, die 1962 in Tübingen gegründet wurde. Interessant, was man bei so einer Stadtrallye alles entdecken kann!

Die nächste Station führt uns zu einem etwas bekannteren Ort – dem Uhland-Gymnasium. Dort werden wir darauf aufmerksam gemacht, dass queere Schüler*innen und auch Lehrer*innen häufig mit Diskriminierungen zu kämpfen haben. Um ein Zeichen zu setzen, werden wir dazu aufgefordert mit Kreide eine Regenbogenflagge auf den Boden zu malen. Dem kommen wir natürlich mit Begeisterung nach und zeigen, dass an uns eine innere Frida Kahlo verloren gegangen ist.

Dann lernen wir noch etwas über den Christopher Street Day, der am 30.10. erstmals in Tübingen gefeiert wird. Nachdem wir uns den Tag im Kalender markiert haben – natürlich in Regenbogenfarben – fängt es so doll an zu gewittern, dass wir leider kapitulieren und nach Hause gehen müssen. Gelernt haben wir trotzdem einiges auf unserer kleinen Stadtrallye – viele Orte in Tübingen sehen wir zukünftig mit anderen Augen. Und wenn Du ganz genau hinschaust, findest Du vielleicht noch unsere Regenbogenflaggen vor dem Uhland-Gymnasium!