Ein volles Wochenende liegt hinter uns. Ein Wochenende, das noch schneller verging als so manches andere. Ein Wochenende voller Ideen, Austausch, Reflektionen, kritischer Fragen und motivierter Menschen. 

Doch zurück zum Anfang. Wir, das Team der World Citizen School, planten in den Wochen zuvor den Ablauf des Camps. Alles sollte klappen, die Teilnehmenden sollten sich wohl fühlen und Spaß haben – trotz Onlineveranstaltung (weil ja, eigentlich haben wir alle genug davon …). Fragen wie „Wie viel Zeit planen wir für die Teamfindung ein?“, „Wie und wann bringen wir die Teilnehmenden untereinander mehr in Kontakt?“ und „Wie sprechen wir uns während des Camps am besten ab?“ wurden geklärt.

Tag 1:

Als dann (fast) alle Eventualitäten durchgesprochen und die Zuständigkeiten verteilt waren, freuten wir uns sehr auf das Camp. Gespannt, welche Menschen und welche Projektideen uns so erwarten würden, starteten wir also am Freitagabend das Zoom-Meeting. Mit Junas aktuellem Lieblingssong „Afraid No More“ von Bukahara im Hintergrund empfingen wir die Teilnehmenden im Zoom-Raum.

„I don’t want to be afraid no more.
I wanna break out and rise up to the skies.“ ♫

Das waren sehr passende Zeilen für ein Wochenende, an dem 19 junge Menschen sich auf den Weg machten, um ihr eigenes Projekt zu verwirklichen.

In einer zügigen Check-in-Runde stellten alle sich kurz mit drei Hashtags vor – tatsächlich war es allen gelungen, ihre Person auf drei Begriffe runterzubrechen! Unsere digitale Plattform für die nächsten Tage sollte das Mural Board sein. Hier konnten wir unendlich viele Post-its anbringen, ganz ohne dass dafür ein Baum geholzt werden musste. Auch die Tickets für die bevorstehende Lernreise platzierten die Teilnehmenden auf dem Board. So entstand um das virtuelle Lagerfeuer herum eine tolle Übersicht über die Anwesenden – und ihre Projektideen. Um diese ging es von nun an hauptsächlich. Wir waren begeistert, wie viele tolle Ideen bereits im Raum waren. Erstaunlich schnell hatten sich Menschen mit ähnlichen Interessen zu Projektteams zusammengefunden. Ein kurzes Kennenlernen im Team und dann lauschten wir zum Abschluss des Abends der Keynote von Johanna Kühner, Mitgründerin und Vorstandsmitglied von SuperCoop, einem alternativen und gemeinschaftlich organisierten Supermarkt. Sie erzählte, wie alles begann und wie sich das Projekt mittlerweile entwickelt hat. Von der ersten Idee bis zum heutigen Stand war es ein langer Prozess. Sie ermutigte die Teilnehmenden dranzubleiben. Der schnelle Erfolg des Crowdfundings gab dem SuperCoop-Team dann einen enormen Schwung. Ohne all die Menschen, die das Projekt noch heute unterstützen, wäre es nicht durchführbar gewesen. Johanna betont die Verlässlichkeit ihrer Community – diese braucht es vielleicht nicht für jedes Projekt in dem Ausmaß wie für einen gemeinschaftlichen Supermarkt. Doch die Unterstützung und Begeisterung anderer Menschen zu gewinnen ist wesentlich für den Erfolg eines Projekts. Sie alle hatten anfangs keine Ahnung von den Aufgaben, die sie heute im SuperCoop übernehmen. Auch hier sprach sie uns Ermutigung zu:

Wir alle konnten das nicht, was wir jetzt tun. Aber wir haben es beim Tun gelernt! – Johanna Kühner, SuperCoop

Tag 2:

Samstagmorgen. Mit einer kurzen Austauschrunde in Breakoutsessions sorgten wir dafür, dass die Teilnehmenden nun auch die Menschen aus den anderen Projektteams kennenlernten. Dann legten sie direkt los und befassten sich mit ihrer Projektmelodie. Mithilfe des Melody Canvas setzten sie sich mit den Ursachen und Auswirkungen des Problems und dann mit den möglichen Lösungen auseinander.

Die Teams kamen aus der Arbeitsphase zurück für den Input von Dr. Nivedita Agarwal zu „Social Innovation in emerging markets – Practice“. Sie zeigte anhand spannender Beispiele, was „Frugal Innovations“ sind.

Nach der Mittagspause gaben die Teams uns mit einem Gallery Walk einen kleinen Zwischenstand. Die jeweils anderen Teilnehmenden waren nicht zögerlich, was Feedback und kritische Nachfragen betrifft. Fanden wir super, denn das alles brachte die Projektteams weiter!

Für den restlichen Nachmittag arbeiteten die Teams mit einer neuen Methode (z.B. Concert, Band oder Festival) aus unserer Toolbox weiter an ihrer Projektentwicklung. Dann gab’s noch einen Input von unserem Gründer Michael Wihlenda zu Social Entrepreneurship, Social Innovation, Social Startup & co. Und zum Abschluss gingen die Gruppen noch einmal untereinander in den Austausch.

Tag 3:

Huch, schon der letzte Tag! Vormittags bekamen die Teilnehmenden ein Pitch-Training von Juna, unserer Kommunikatorin und Standortleitung. Anhand ihres Beispiel-Pitches fanden wir gemeinsam heraus, was einen Perfect Pitch ausmacht. Und dann war es am Nachmittag schon so weit … die finalen Pitches standen an!

Genau drei Minuten hatten die Gruppen jeweils Zeit, um ihre Projektidee zu präsentieren. Manche Projekte existierten schon eine Weile, für andere war die Idee erst an diesem Wochenende entstanden. Diese unterschiedlichen Projektphasen mitzubekommen, machte es besonders spannend. Alle Teams hatten sehr viel Mühe in ihre Pitches investiert und überzeugten uns, dass sie hinter ihrer Idee oder ihrem Projekt stehen. Wieder wurde viel wertschätzendes Feedback gegeben.

Zum Abschluss des Camps bekamen die Projektplaner*innen noch einen kurzen Überblick über weitere Unterstützungs- und Vernetzungsangebote und konnten sich noch ein letztes Mal für dieses Wochenende austauschen und künftige Vereinbarungen treffen.

Wir sind begeistert, wie motiviert alle an ihre Projekte rangegangen sind. Knapp drei Tage sind eine kurze Zeit, um Visionen und Missionen zu formulieren, die verschiedenen Methoden für die Projektentwicklung anzuwenden und dann alles überzeugend zu pitchen. Doch es ist gelungen!

Wir bedanken uns bei allen Changemaker*innen, die dieses Wochenende mit ihren Ideen und Anregungen bereichert haben. Außerdem bei allen, die in der Orga und Moderation mitgewirkt haben. Fabian, unsere Moderationsleitung, führte gemeinsam mit den Social Hosts Hannah und Lukas sowie unseren Master Coaches Micha und Juna durch die verschiedenen Parts des Camps. Auch unsere Social Coaches leiteten Teile des Camps an und gaben den Teilnehmenden anregende Fragen und Tipps mit (danke auch an Martin Schwarz!). Und unser Reporting Team beobachtete das Geschehen aufmerksam, um live auf Social Media zu berichten. Schließlich sollst auch Du mitbekommen, was wir so machen … wenn Du bis hierher gelesen hast, bist Du vielleicht beim nächsten Mal (06.-08. Mai 2022) auch dabei? 🙂

Die Projekte:

  • Mehr Nachhaltigkeit am Universitätsklinikum Tübingen
  • Mehrgenerationenhaus mit Orientierungsangeboten für Jugendliche
  • Umweltbildungszentrum Naturum Schönbuchlichtung
  • Postkarten aus Graspapier mit Motiven aus der Heimat
  • Produkte von Streuobstwiesen unter Mitarbeit von Menschen mit Behinderung
  • Beratung für Schulentwicklung
  • Junge Menschen fürs Ehrenamt begeistern
  • Tanzprojekt „Beschneidung bewegt“
  • Aufklärung und Gespräche über psychische Erkrankungen an Schulen
  • Lernpakete für distantes Lernen

Das Camp wurde vom World Citizen School – Alliance e.V. organisiert in Kooperation mit unseren Projektpartnern, die das Camp auf verschiedene Weise unterstützt haben und denen wir herzlich danken: